Historie

Am 5. Dezember 1980 wurde der Challengers Baseball Club Zürich offiziell gegründet. Begonnen hatte die Geschichte aber etwas früher. Im Sommer desselben Jahres fanden auf der Allmend Brunau zwischen bissigen Hunden erste Baseballtrainings statt. Der fahrbare Untersatz eines Gründungsmitglieds – ein Dodge Challenger – verlieh der Gruppe den Namen. Im November kam es dann, 146 Jahre nach dem ersten Baseballspiel überhaupt, in Reussbühl zum ersten Baseballspiel in der Schweiz. Es endete mit einem Spielabbruch. Nicht wegen einsetzendem Schneefall etwa, die Bälle gingen aus…

Für einen geregelten Wettkampfbetrieb mussten jedoch erst die notwendigen Strukturen geschaffen werden. Mit Enrico und Werner Zingg waren zwei der Gründerväter der Challengers auch an der Gründung des Schweizerischen Baseball und Softball Verbandes (SBSV) mitbeteiligt. 1982 wurde mit sechs teilnehmenden Mannschaften die erste offizielle Schweizer Meisterschaft ausgetragen – mit den Challengers als erstem Schweizer Meister.

1983 holten die Challengers erneut den Titel. Auf der Allmend kam es zu Platzproblemen. Mit den Lions und den Coconuts wurden innert kürzester Zeit zwei weitere Vereine in der Stadt gegründet. Das Sportamt stellte den Baseballern die Wiese der Leichtathletikanlage auf der Sportanlage Heerenschürli zur Verfügung. Der Umzug nach Schwamendingen war mit der Bedingung verknüpft, dass die Baseball Clubs eine IG, den heutigen Baseball und Softball Verband der Stadt Zürich, gründeten, damit die Stadt für Baseball nur einen Ansprechpartner hat. Deren erster Präsident war mit Peter Rothenhäusler auch hier ein Vertreter der Challengers.

Die nächsten Jahre waren geprägt von ersten Trainingslagern in Italien und Holland – mit teils niederschmetternden Niederlagen gegen starke Teams. 1986 holten die Challengers den dritten Titel. Mitte der 80-er Jahre wurde unter der Führung von Manuela und Kurt Vogt sowie Ursula und Iwao Yamaguchi und den Gebrüdern Zingg die Junioren-Abteilung auf die Beine gestellt und damit die Weichen für die Zukunft gestellt. Ein grosser Teil der späteren Leistungsträger der ersten Mannschaft begann seine Karriere bei den Junioren.

Im Jahre 1987 wurde erstmals auch eine Schweizer Meisterschaft im Softball ausgetragen. Zu den drei teilnehmenden Teams gehörten auch die Zürich Challys. Der Grund für den anderen Namen lag nicht darin, dass die Frauen bei den Challengers nicht erwünscht waren, sondern, dass mit einem eigenständigen Verein sportpolitich mehr Einfluss genommen werden konnte. Die Challys feierten 1990 ihren einzigen Meistertitel. Zwischen 1991 und 1995 spielte das Team unter dem Namen Challengers.

Anfang der 90-er Jahre wurde mit 130 Aktiv- und über 200 Passivmitgliedern ein Höchststand erreicht. Während sich viele Vereine mit dem Abgang der Gründergeneration auflösten, wurde bei den Challengers der Generationenwechsel erfolgreich vollzogen. Kopf des Teams, das als the Big Red Machine in die Annalen der Clubgeschichte einging, war Adris Linares. Seine Batting Avg. von .547, OBP von .605 und Slugging Pct. von 1.358 aus dem Jahre 1994 sind bis heute unübertroffen. Während dem Fanionteam in dieser Zeit ein Titel verwehrt blieb, sammelte die zweite Mannschaft diese gleich reihenweise. 1991 und 1992 wurden die Challengers Meister in der 1. Liga, 1993 und 1995 in der NLB. In den Saisons 1991 bis 1993 setzte es dabei gerade einmal drei Niederlagen ab.

An der Generalversammlung 1995 trat Werner Zingg als Präsident der Challengers zurück. Unter seiner Ägide entwickelten sich die Challengers von Baseball-Anfängern zu einem stabilen und finanziell gesunden Sportverein. Zur Tradition wurden die jährlichen Pre-Season Trainingslager in Holland und Italien.

Mit der Saison 1997 begannen die erfolgreichsten Jahre der Vereinsgeschichte. Unter der Führung von Präsidentin Marianne Blickenstorfer holten die Challengers zwischen 1998 und 2004 fünf Schweizer Meistertitel, einen Cupsieg und sechs Europacupteilnahmen. Angeführt von Pitcher Thomas Landis, der noch immer viele Rekorde im Schweizer Baseball hält, gewannen die Challengers 1998 eine dramatische Finalserie gegen den Stadtrivalen Zürich Barracudas, während 1999, 2000, 2002 und 2004 jedes Mal der Erzrivale Therwil Flyers in der Finalserie bezwungen wurde. 2004 schafften die Challengers gar das Double, als sie die Bern Cardinals im Cupfinal mit 6-1 schlugen.

Seit der Saison 2004 stellen die Challengers auch wieder ein Softball-Team. Das Team um Pitcherin Leandra Simitovic erreichte bereits 2005 erstmals das Finale und holte 2006 den ersten Meistertitel, als in der Finalserie die Therwil Flyers bezwungen werden konnten. 2007 und 2010 erreichte das Team erneut das Finale, unterlag jedoch den Flyers beziehungsweise den Luzern Eagles.

2007 holten die Challengers einen weiteren Titel bei der Elite. Mit einem 6-2 Finalsieg erneut über die Bern Cardinals gewannen sie zum zweiten Mal den Swiss Cup. Im Final um die Schweizer Meisterschaft hingegen schwangen die Cardinals oben aus.

Ein weiterer Meilenstein in der Vereinsgeschichte war der Bezug des Baseballstadions Heerenschürli im Jahr 2010. Nach eineinhalbjähriger Bauzeit wurde das Stadion, das internationalen Normen entspricht, eröffnet. Dank der Flutlichtanlage werden seither regelmässig Nightgames ausgetragen.

Die Challengers erreichten seither neunmal die Playoffs. Bis 2017 bedeuteten jedoch jedes Mal die Halbfinals Endstation. An die nationale Spitze schafften es hingegen zwei Spieler der Challengers. Robert Sedin wurde 2013 von der Swiss Baseball and Softball Federation als Best Pitcher der Nationalliga A und 2014 als Best Batter ausgezeichnet, während Ryan Byrne 2014 den MVP Titel verliehen bekam. Byrne stellte dabei mit 182 Strikeouts einen neuen Single Season Rekord in der Schweizer Liga auf.

2018 gelang den Challengers erstmals seit elf Jahren wieder der Einzug in den Final. Nach durchzogenem Saisonstart setzte das Team von Spielertrainer Robert Sedin zu einem Steigerungslauf an, der es via Wild Card Game bis ins Finale führte. In einer hochklassigen Finalserie gegen die Therwil Flyers setzten sich die Challengers im letzten Inning des fünften und entscheidenden Spiels dank eines 2-Run Homeruns von Jesus Martinez durch und feierten ihren neunten Schweizermeistertitel. Im selben Jahr gewannen auch das NLB-Team und die U12-Juveniles ihre Meisterschaften.

2019 vertraten die Challengers erstmals seit 2014 die Schweiz wieder an einem Europacup Turnier. Im tschechischen Brünn schafften sie den Klassenerhalt im C.E.B.-Cup. In der Meisterschaft kam es zur Finalreprise gegen die Therwil Flyers. Diesmal behielten die Baselbieter die Oberhand. Ihren Titel verteidigen konnten dafür die U12-Juveniles.  

15 Jahre nach ihrem ersten Triumph feierten die Softballerinnen 2021 ihren zweiten Titel. In einer an Dramatik nicht zu überbietenden Finalserie vergaben die Challengers in Spiel 2 gegen die Wittenbach Panthers den ersten Matchball in Extra-Innings. Im Entscheidungsspiel hatten dann die Ostschweizerinnen bis zum letzten Inning die Nase vorn, ehe den Challengers mit 2 Outs im 7. Inning die Wende und der 10-9 Sieg gelang. Einen Tag später holten sich die U12-Juveniles nach einem Jahr Unterbruch mit einem Sieg im Entscheidungsspiel in Genf den Schweizer Meistertitel zurück.

2023 war die Reihe wieder an den Baseballern. Nachdem sich die Challengers in einer an Dramatik kaum zu überbietenden Halbfinalserie gegen den Stadtrivalen Zürich Barracudas im Entscheidungsspiel nach 12 Innings mit 2-1 durchsetzten, trafen sie im Final erneut auf den Rekordmeister Therwil Flyers. Hatten die Challengers im Vorjahr noch klar das Nachsehen, zeigten sie diesmal eine herausragende Leistung und holten sich mit 3-1 Siegen ihren zehnten Meistertitel der Clubgeschichte.

Damit auch in Zukunft mit den Challengers gerechnet werden kann, wurden in den letzten Jahren im Nachwuchsbereich die Anstrengungen intensiviert. Dabei hat sich die Zahl der Junioren sehr positiv entwickelt. Und auch auf sportlicher Seite konnten mit vier Meistertiteln in sechs Jahren in der Kategorie der U12-Juveniles sowie dem Titelgewinn in der Klasse U15 im Jahr 2023 die ersten Früchte geerntet werden.

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